Was ist Bioplastik?

Biokunststoffe stellen eine vergleichsweise neue Materialklasse dar, die vieles gemeinsam hat mit konventionellen Kunststoffen. Was sie unterscheidet ist

* die Nutzung nachwachsender Rohstoffe bei der Herstellung
* die biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit vieler Biokunststoffprodukte.

Ihre Entwicklung folgt dem Vorbild der Natur: 100 Milliarden Tonnen Biomasse werden jährlich durch Pflanzen erzeugt, angetrieben durch Sonnenlicht und Fotosynthese. Die gleiche Menge wird vor allem durch biologischen Abbau, betrieben durch eine Vielzahl von Mikroben, wieder in die Ausgangsprodukte zerlegt: Kohlenstoffdioxid (CO2), Wasser sowie geringe Mengen an Biomasse und Mineralien. Diesen geschlossenen Kreislauf zu imitieren, ist das Ziel der Biokunststoffindustrie. So lassen sich klimaschädliche CO2-Emissionen reduzieren und fossile Ressourcen für spätere Generationen sparen.

Eine Besonderheit von biologisch abbaubaren Kunststoffen ist ihre namensgebende Eigenschaft: Durch ihre Materialbeschaffenheit sind sie einem mikrobiellen Abbau zugänglich und können unter den Bedingungen eines Kompostwerkes innerhalb von 12 Wochen ohne schädliche Rückstände zersetzt werden. Die treibende Kraft für die erfolgreiche Markteinführung der Produkte liegt aber im Mix aller genannten Materialeigenschaften.

Wichtigste Biokunststoffarten:

Stärkebasierte Biokunststoffe:

Thermoplastische Stärke hat mit ca. 80 % Marktanteil den Hauptanteil unter den Biokunststoffen. Grundrohstoffe sind in der Regel Mais- oder Kartoffelstärke. Wir modifizieren Stärkeblends und –compounds nach dem für Sie in Frage kommenden Einsatzgebiet der herzustellenden Artikel.

Polymilchsäure (PLA)

Anwendungen aus Polylactid (PLA) sind sowohl in hochtransparenter Form wie auch in den verschiedenartigsten Einfärbungen herstellbar. Es gleicht herkömmlichen thermoplastischen Massenkunststoffen und lässt sich in unterschiedlichen Verfahren verarbeiten. PLA eignet sich u.a. zur Herstellung von Folien und Formteilen.

Polyhydroxybuttersäure (PHB)

Das Biopolymer Polyhydroxybuttersäure (PHB) ist ein fermentativ hergestelltes Biopolyester mit Eigenschaften ähnlich denen des petrochemisch erzeugten Kunststoffs Polypropylen. Die Palette der Eigenschaften von PHB-Blends erstreckt sich von Klebern bis Hartgummi.

Mit diesen Biokusnstoffen lassen sich Massenartikel für ein breites Einsatzspektrum herstellen. Die Oberfläche der Anwendungen kann frei gewählt werden. Es lassen sich sowohl glatte Oberflächen für optische Anwendungen als auch Narbungen für berührungsfreundliche Bereiche, Muster und Gravuren herstellen. Auf diese Weise lassen sich langlebige Gebrauchsgegenstände wie auch Einwegerzeugnisse herstellen, die jedoch durch ihre Eignung zur Kompostierung in den Naturkreislauf zurückgeführt werden können.
Beispiele hierfür sind Folienprodukte, Blumentöpfe, Spielzeug, Werbeartikel, Verpackungen, Hygieneartikel und Gebrauchsgegenstände jeglicher Art vom Lichtschalter bis zu unterschiedlichen Artikeln  im Bereich Bauzubehör.

Zertifizierung

Das Kompostierbarkeitslogo

Logo
Zur Unterscheidung kompostierbarer Verpackungen zu konventionellen Verpackungen wurde ein spezielles Logo in Form eines Keimlings entwickelt. Es symbolisiert die Eigenschaften von Biokunststoffen, die aus originärer Pflanzenmasse bestehen und bei deren Kompostierung wiederum Ausgangstoffe für Pflanzenwachstum wie Kohlenstoff, CO2 und Wasser entstehen. Dieses Logo wird bereits in Deutschland, Polen, Niederlande, Schweiz, Großbritannien und Norwegen eingesetzt und entwickelt sich zum einzigen europäischen Standardsymbol. In Deutschland gibt es einen offiziellen Standard für kompostierbare Verpackungen und eine DIN Norm. Diese Norm wurde zur europäischen Norm EN 13432 ausgeweitet.